Curved Monitor FAQ – Was ist wichtig beim Kauf eines Curved Monitors?
Die Preise für die jeweiligen Curved-Monitor-Modelle reichen von weniger als 200 Euro bis weit über 1000 Euro. Worauf basieren jene gewaltigen Preisunterschiede? Um die Kaufentscheidung für einen Curved Monitor zu vereinfachen, werden auf dieser Seite die Hauptkriterien jener gewölbten Bildschirme erklärt.
Größe und Form
Mit zunehmender Größe, Bildqualität und zusätzlichen Funktionen eines Curved Monitors steigt auch dessen Preis. Während Monitore für den Office- und Gaming-Einsatz bis zu 49 Zoll (123 cm) messen, fängt das Angebot bei Curved TVs in diesem Bereich erst an. Manche Curved Fernseher haben eine Bilddiagonale von ganzen 78 Zoll (198 cm).
Curved Monitore haben einen nach innen gebogenen Bildschirm mit einem Wölbungsradius zwischen 1,8 und 4 m.
Durch die gebogene Form, die der Wölbung des menschlichen Auges angepasst ist, ist die gewöhnliche Distanz von Auge zu Bildschirm an jeder Position annähernd gleich. Das hat zur Folge, dass die Augen weniger nachfokussieren müssen. Außerdem wirkt das Bild des Curved Monitors bei gleicher Bildschirmgröße im Vergleich zu einem Flachbildschirm größer, räumlich tiefer und breiter.
Als Faustregel gilt: Je größer ein Curved Monitor ist und je kleiner sein Wölbungsradius, umso intensiver ist die Bildwirkung.
Auflösung
Die Auflösung eines Monitors ist eine Kenngröße für die Detailliertheit, Klarheit und Schärfe des angezeigten Bildes. Oft wird die Auflösung eines Monitors gleichgesetzt mit der Anzahl der Pixel in der Breite multipliziert mit der Anzahl der Pixel in der Höhe. Ein Pixel ist ein winziges Quadrat mit einer festgelegten Farbe.
Zum Beispiel entspricht Ultra-HD einer Breite von 3840 und einer Höhe von 2160 Pixeln. Das allein reicht aber nicht aus, um die Qualität des Monitorbildes beurteilen zu können.
Die eigentliche Auflösung (auch Punktdichte, Pixel pro Zoll oder kurz PPI genannt) des Monitors ergibt sich aus mehreren Faktoren: der Bildbreite in Pixeln, der Bildhöhe in Pixeln und der Bildschirmdiagonale (sichtbarer Bereich) in Zoll. Wie man die PPI eines Bildschirms errechnet, veranschaulicht folgende Formel:
Generell ist es so, dass die üblicherweise angegebene Auflösung in Bildbreite x Bildhöhe mit zunehmender Monitorgröße ansteigen sollte, um eine gleichbleibende Bildqualität sicherzustellen. Je größer der PPI-Wert ist, umso detailreicher erscheint die Darstellung auf dem Bildschirm.
Die Auflösung bei Curved TVs
Zahlreiche Streaminganbieter im Internet und wenige Fernsehsender bieten ihr Material mittlerweile in 4k an. Wer Filme und Serien in ihrer ganzen Pracht bestaunen will, der kommt um einen Bildschirm mit dieser Auflösung nicht herum.
Fast alle Geräte im Curved-TV-Segment brauchen und haben die Ultra-HD-Auflösung, da die Bildschirme dementsprechend groß sind.
Bei einem Curved TV kann der PPI-Wert etwas geringer ausfallen als bei PC-Monitoren, da der Betrachter nicht direkt vorm Bildschirm, sondern etwas weiter entfernt sitzt.
Die Auflösung bei Curved Monitoren
Was bei Curved TVs mittlerweile Standard ist, ist im Monitorbereich rar. Um aktuelle Spiele ruckelfrei in Ultra-HD und ohne Abstriche bei der Darstellungsqualität zu spielen, braucht der Computer eine leistungsstarke Hardware mit einer dementsprechend kostspieligen High-End-Grafikkarte.
Mit steigender Leistung von Hardware und sinkenden Preisen wird Ultra-HD bei Monitoren zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Doch was ist momentan sinnvoll?
Das extrabreite 21:9-Format mit einer Auflösung von 3440 x 1440 Pixeln (UWQHD) bietet sich vor allem im Businessbereich an. Auch Spieleentwickler nehmen das Format 21:9 zunehmend ernster. Gamer Monitore im 21:9-Format haben i.d.R. eine Auflösung von 2560 x 1080 Pixeln (UWHD). Der Display Port (momentan in Version 1.2), mit dem die Daten von der Grafikkarte übertragen werden stellt sich als Flaschenhals für Gaming Monitore heraus. Will der Anwender eine hohe Bildwiederholfrequenz (auf die weiter unten näher eingegangen wird) für ein flüssigeres Spielen, muss er Abstriche bei der Auflösung hinnehmen. Mit der Einführung von Display Port 1.4 könnte sich das ändern.
Wenn der Curved Monitor via HDMI angeschlossen ist, erreicht er i.d.R. eine Bildwiederholfrequenz von um die 60 Hz. Als Faustformel lässt sich sagen: Je mehr Auflösung ein Curved Monitor aufweist, umso weniger Hertz hat er.
Entscheidet man sich für das 21:9-Format, kann es in einigen Computerspielen zu schwarzen Rändern an beiden Seiten des Bildes kommen.
WQHD-Monitore mit einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln im Format 16:9, sind im Preis etwas günstiger als das 21:9-Format.
Panel
Die verbaute Displaytechnik beeinflusst die Bildqualität wesentlich. Ein Curved Monitor verfügt über eine Flüssigkristallanzeige (Liquid Crystal Display, kurz LCD). Die roten, grünen und blauen Pixel, aus denen sich beliebig Farben mischen lassen, bestehen aus flüssigen Kristallen, die ihre Ausrichtung ändern können. Hierdurch wird mal mehr, mal weniger Licht der Hintergrundbeleuchtung hindurchgelassen. Die Pixel sind auf einer Platte, dem sogenannten Panel, angebracht.
Curved Monitore werden mit unterschiedlichen Paneltechniken angeboten, die sich hauptsächlich darin unterscheiden, wie die Flüssigkristalle das Licht regulieren.
TN-Panels
TN-Panels sind preisgünstig und reaktionsschnell und damit bei Gamern beliebt. Allerdings sind sie meist nur in mittiger Position vor dem Monitor gut zu erkennen. Mit Einführung der IPS-Panels verlieren TN-Panels immer mehr an Bedeutung.
VA- oder MVA-Panels
VA- oder MVA-Panels weisen im Gegensatz zu TN-Panels eine natürliche Farbwiedergabe, einen hohen Kontrast und eine große Blickwinkelstabilität auf. Für Spieler sind diese Panels aufgrund ihrer hohen Reaktionszeiten nicht empfehlenswert. Sie finden ihren Einsatz im Businessbereich, wo es hierauf nicht ankommt.
IPS-Panels
Die etwas teureren IPS-Panels verbinden die Vorzüge der beiden zuvor genannten Panel-Arten. Gegenüber TN-Panels erreichen die IPS-Panels eine enorm gute Farbwiedergabe, was vor allem für Fotografen, Videoproduzenten und Grafikdesigner maßgeblich ist. Spiele und Filme werden auf einem Curved Monitor mit IPS-Panel zum Genuss.
Sowohl durch ein IPS-Panel als auch durch ein VA-Panel erreicht der Blickwinkel, aus dem der Nutzer den Curved Monitor ohne Kontrast- und Farbveränderungen betrachten kann, 178 Grad. Der Nutzer kann das Bild auf dem Bildschirm aus jeder Position gut betrachten. Im Gegensatz zu den VA-Panels, die einen besseren Kontrast bietem, haben IPS-Panels kürzere Reaktionszeiten.
Der Strombedarf eines IPS-Panels ist marginal höher als bei TN- oder VA-Panels.
Hintergrundbeleuchtung
Ein Curved Monitor besteht aus einer Frontabdeckung, einem Pixel-Panel wie zuvor beschrieben, einer Hintergrundbeleuchtung für das Panel und der Gehäuserückseite. Die Pixel im Panel verändern ihre Transparenz und regulieren hierdurch das Licht der Hintergrundbeleuchtung.
Die oft in der Monitorbeschreibung angegebene Bezeichnung LED bezieht sich auf die Hintergrundbeleuchtung des Curved Monitors, die aus Leuchtdioden besteht.
Sitzen die Leuchtdioden im Rahmen des Monitors und werden mithilfe einer Folie nach vorn reflektiert, spricht man von Edge LED. Sitzen die LEDs direkt hinter dem Panel, nennt man das Full LED oder Direct LED, wodurch der Curved Monitor dunkle Bildbereiche dimmen oder komplett ausschalten kann. Das wirkt sich positiv auf den Kontrast des Bildschirms aus.
Die Leuchtdichte (Helligkeit) eines Bildschirms wird in cd/m² (Candela je Quadratmeter) angegeben. 1 Candela definiert hierbei einen Lichtstrom von einem Lumen pro Raumwinkel.
In der Regel hat ein moderner Curved Monitor eine Bildhelligkeit von 300 cd/m², wodurch das Bild auch in tagheller Umgebung problemlos zu erkennen ist. Normalerweise sind beim Arbeiten mit Dokumenten nicht mehr als 250 cd/m² notwendig.
Energieverbrauch
Der Energieverbrauch eines Curved Monitors ist abhängig von der Größe des Bildschirms, der verwendeten Panel-Technologie, der Hintergrundbeleuchtung und maßgeblich vom Benutzerverhalten.
Bereits ein Absenken der Bildschirmhelligkeit um 50 % führt zu Einsparungen beim Energieverbrauch von 20 bis 30 %.
Bildwiederholfrequenz
Die Bildwiederholfrequenz ist beim Curved Monitor, genauso wie bei Flachbildschirmen, ein Maß für die Bilder, die auf dem Bildschirm pro Sekunde angezeigt werden können.
Der LCD-Bildschirm des Curved Monitors zeigt jedes einzelne Bild so lange, bis das nächste folgt.
Fernsehsendungen werden üblicherweise mit 50 frames per second (fps) bzw. Hertz (Hz) ausgestrahlt. Ein LCD mit 100 Hz rechnet dem Ausgangssignal Zwischenbilder hinzu, wodurch die Bewegungen flüssiger erscheinen.
Je höher die Bildwiederholfrequenz des Curved Monitors oder des Curved TVs angegeben ist, umso fließender, klarer und sauberer sieht die Wiedergabe aus.
Geräte mit 3D-Funktion sollten minimal 200 Hz haben, da die Bilder für das rechte und linke Auge im Wechsel angezeigt werden (100 Hz pro Auge).
FreeSync und G-Sync
Einige Bildschirme unterstützen AMDs FreeSync und Nvidias G-Sync, womit Grafikkarte und Monitor miteinander synchronisiert werden, was für ein flüssiges Gameplay ohne Fehler in der Darstellung sorgt. Monitore arbeiten mit festgelegter Bildwiederholfrequenz, während Grafikkarten mal schneller, mal langsamer die Einzelbilder berechnen.
Ohne die Synchronisation kann hierdurch das sogenannte Tearing auftreten, eine Art Abriss im Bild. Mit FreeSync oder G-Sync richtet sich der Curved Monitor nach den Signalen, die er von der Grafikkarte erhält. Liefert sie gerade 45 Bilder pro Sekunde, passt sich der Monitor an und stellt ebenfalls 45 Bilder pro Sekunde dar. Ein Curved Monitor mit G-Sync ist aufgrund der Lizenzgebühren für das G-Sync-Modul im Bildschirm mindestens 100 € teurer als ein vergleichbares FreeSync-Modell.
Wer eine AMD-Grafikkarte besitzt, für den ist ein FreeSync-Monitor das Richtige; für Nvidia-Grafikkarten ein G-Sync-Modell. G-Sync funktioniert mit allen Geforce-Grafikkarten ab GTX 650 Ti mit Display Port. FreeSync benötigt Grafikkarten, die mindestens Version 1.1 von AMDs GCN-Architektur unterstützen.
Curved Monitor – Glänzend oder matt
Glänzende Monitore zeigen ein helles, kontrastreiches Bild mit kräftigen Farben. Wenn der Bildschirm jedoch nicht entspiegelt wird, reflektieren glänzende Monitore die Lichtquellen im Raum, wodurch man im gravierendesten Fall gar nichts mehr auf dem Curved Monitor erkennen kann.
Entspiegelte oder matte Curved Monitore sind in der Regel die bessere Wahl.
Reaktionszeit
Die Reaktionszeit gibt an, wie schnell ein Pixel von Schwarz nach Weiß und wieder zurück nach Schwarz wechseln kann. Je niedriger dieser Wert ist, der in Millisekunden (ms) angegeben wird, umso besser ist die Reaktionszeit.
Sie ist vor allem Spielern von großer Relevanz, da bei schnellen, actionreichen Spielen bei einer zu hohen Reaktionszeit unerwünschte Nachzieheffekte wie Nachleuchten oder Schlieren auftreten.
Einige Hersteller schönen die Ergebnisse, indem sie die Reaktionszeit bei einem Wechsel von Dunkel- zu Hellgrau messen – eine sogenannte Grau-zu-Grau-Messung. Die so gemessene Reaktionszeit ist bedeutend niedriger.
Input Lag
Wenn die Grafikkarte ein Bild an den Monitor sendet, benötigt er eine gewisse Zeit, um das Bild zu verarbeiten und auszugeben. Diese Zeit wird Latenzzeit genannt.
Zusammen mit der Zeit für die Eingabe über Tastatur und Maus sowie für deren Verarbeitung im Prozessor und in der Grafikkarte ergibt sie den Input Lag (Eingabeverzögerung).
Der Curved-Monitor-Hersteller verzichtet hierzu üblicherweise auf Angaben, da es keinen Standard zur Messung der Latenzzeit gibt. Umso wichtiger erscheinen in diesem Licht die Hinweise hierzu in Kundenrezensionen.
Bedienung und Dokumentation
Liegt eine leicht verständliche, deutsche oder zumindest englische Bedienungsanleitung dem Curved Monitor bei, hilft das bei der Einrichtung und den Einstellungen des Bildschirms. In vielen Fällen liegt das Benutzerhandbuch heute nur noch auf einem Datenträger oder jederzeit im Internet abrufbar vor.